Die Traumdeutung führt die grundlegenden Elemente von Freuds Psychoanalyse zum ersten Mal zusammen: das Unbewusste, die Verdrängung, die frühkindliche Sexualität und die Arbeit an der Bewusstmachung verborgener Konflikte als therapeutischer Methode. Träume haben nach Freud einen Sinn, der sich hermeneutisch erschließen lässt. Im Traum streben inakzeptable, von der Zensur des psychischen Apparats verdrängte Wünsche, die häufig einen sexuellen Hintergrund haben und mit Kindheitserlebnissen in Verbindung stehen, nach Erfüllung. Da Erregung den Schlaf gefährden würde, werden die Wünsche durch “Verdichtung” und “Verschiebung” verschleiert. Die Interpretation von Träumen mithilfe eines Therapeuten macht zuvor unbewusste innere Störungen und Zwiespalte einer Bearbeitung zugänglich. Sigmund Freud (1856–1939) war ein österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Er war der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien und Methoden werden bis heute diskutiert und angewendet.