Francisco Franco (1892–1975), der sich als Führer Spaniens von Gottes Gnaden verstand, herrschte fast vier Jahrzehnte lang über die Geschicke seines Landes. Seit den Anfängen der Diktatur im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) ist der “Caudillo” eine heftig umstrittene Persönlichkeit: Für die einen steht er für die Zerstörung einer freiheitlich-demokratischen Ordnung, eine grausame Repression und die jahrzehntelange Spaltung der Gesellschaft, andere sehen in ihm eine umsichtige und kluge Persönlichkeit, die Spanien die Kriegsleiden im Zweiten Weltkrieg erspart und für das Wohl des Volkes gewirkt habe. Auch rund 50 Jahre nach dem Tod des Diktators erhitzen die Kontroversen um seine Person die Gemüter der spanischen Gesellschaft.
Carlos Collado Seidel beleuchtet die Biographie Francos im Spiegel der aktuellen Forschungen und Debatten.