Der mehrfach ausgezeichnete Autor Gerd Berghofer führt die Lesenden in die Welt der kleinen und großen Katastrophen zwischen Mann und Frau. Im kunstvollen Wechsel zwischen Melancholie, Sarkasmus, Scherz, Satire, Ironie und höherer Bedeutung erschafft er mit jeder Teilgeschichte eine neue sprachliche Welt und sowohl die Rahmenerzählung als auch all die anderen Geschichten ergeben zusammen eine Gesellschaft von Unglücklichen, die in fiktiven “Beziehungen” leben, für die das Wort “Feindschaften” zumeist untertrieben, selten jedoch übertrieben ist.
Berghofers “Beziehungen” zeigen Szenen eines “Regens”, der zwischen erotischem Versprechen und banaler Wirklichkeit sich dreht. Seine Kunst ist, das Schema immer wieder durch das Unerwartete, Überraschende zu durchbrechen und seine Figuren gleichermaßen schadenfrohem Voyeurismus wie gelangweiltem Wiedererkennen zu entziehen. Gerade durch die zeitliche Distanz von nahezu 20 Jahren zur Erstausgabe besticht die Erzählung heute durch einen anderen Blick auf die Zeit und vor allem auf die Sprache.
Mit diesem Werk war der Autor in der Endausscheidung um den Bay.-Schwäbischen Literaturpreis 2002 vertreten. 2003 erhielt er u.a. für dieses Buch den Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreis.